Der Duisburger Büromarkt hat erneut seine Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten unter Beweis gestellt. Besonders hervorzuheben ist der – trotz konjunktureller Schwächephase – überdurchschnittliche Flächenumsatz im Bestand von 71.000 m². Dies hat zur Folge, dass die Leerstandsquote von 4,0 % im Jahr 2022 auf 3,3% gesunken ist und damit das Angebot zunehmend knapper wird. 

Die Nachfrage nach modernen Flächen seitens der Nutzer bleibt weiterhin hoch, da Nachhaltigkeit bzw. ESG-Kompatibilität zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das Angebot kurzfristig verfügbarer moderner Immobilien mit Neubauqualität bleibt knapp. Das Mietniveau in Duisburg steigt, insbesondere bei modernen Flächen, was Potenzial für Sanierungsmaßnahmen im Bestand bietet. Für Eigentümer ergeben sich künftige Herausforderungen in der Transformation ihrer Bestände zu nachhaltigen und klimaneutralen Gebäuden.  

Foto: Ilja Hoepping / Stadt Duisburg

Sören Link – Oberbürgermeister Stadt Duisburg

„Der Bericht über den Immobilienmarkt 2023 zeigt, dass Duisburg trotz zahlreicher Herausforderungen zuversichtlich nach vorne schauen kann. Wir sind die drittgrößte Stadt in der Ruhrregion für Büroflächen und ein wichtiger Knotenpunkt für Logistik mit dem größten Binnenhafen der Welt. Die globalen Krisen der vergangenen Jahre spüren wir zwar auch hier bei uns, dennoch zeigt sich: Duisburg ist widerstandsfähig und wir haben viele Ideen, wie wir unsere Immobilien verbessern und gesundes Wachstum fördern können.“

Foto: Stadt Duisburg / Eugen Shkolnikov

Der stationäre Einzelhandel steckt weiter in der Krise. Die Spitzenmieten in der Haupteinkaufslage Königstraße in Duisburg stehen unter Druck, da die Nachfrage nach 1a-Einzelhandelsflächen stark rückläufig ist.  

Die erzielbare Spitzenmiete in Duisburg variiert je nach Ladengröße, Schaufenstergröße und Mikrolage und liegt zwischen 35,00 und 45,00 Euro/m². Diese Mieten sind Nominalmieten, wobei die Effektivmieten bereits in den Vorjahren aufgrund von Incentives, wie mietfreie Zeiten, gesunken sind. 2022 lag der Wert noch bei 55,00 Euro/m². 

In den 1b-Lagen ist die Spitzenmiete um 2,00 Euro/m² auf 28,00 Euro/m² gesunken, während sie sich in den Stadtteillagen bei 13,00 Euro/m² stabilisiert hat.  

Die Notwendigkeit für neue Konzepte in Innenstädten bleibt damit unbestreitbar, insbesondere solche, die über den traditionellen Fokus auf Konsum hinausgehen und stattdessen die Aufenthaltsqualität in den Mittelpunkt stellen.

Bernd Wortmeyer – Geschäftsführer GEBAG

„Duisburg bietet eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft durch innovative, umwelt- und klimafreundliche Initiativen. Mit Projekten wie Urban Zero, dem Technologie-Quartier-Wedau und 6-Seen-Wedau schaffen wir Anziehungskraft: Sowohl für Investorinnen und Investoren als auch für Duisburgerinnen und Duisburger – egal, ob alteingesessen oder neu hinzugezogen. Gemeinsam wollen wir Duisburg zu einem Vorreiter moderner und verantwortungsbewusster Städte machen."

Der Hotelmarkt hat sich von den pandemiebedingten Einbrüchen in 2023 nicht nur erholt, sondern sogar die Vor- Corona-Werte teilweise übertroffen. Die Key Performance Indicators (KPI) wie Ankünfte (+ 16 % gegenüber dem Vorjahr) und Übernachtungen in Hotels (+ 17 % gegenüber dem Vorjahr) lagen sogar über dem Niveau von 2019 als stärkstes Jahr vor Corona. Duisburg verzeichnet im Vergleich zu anderen Städten in NRW zudem nur moderaten Wettbewerb. Besonders die Nachfrage nach nachhaltigen Hotelkonzepten und Serviced Apartments steigt. 

Für 2024 bleiben die Herausforderungen für deutsche Hotelbetreiber bestehen, darunter steigende Kundenansprüche, Fachkräftemangel sowie höhere Betriebs- und Personalkosten.  Entwickler und Investoren sehen sich zudem aufgrund steigender Bau- und Finanzierungskosten mit Innovationsbeschränkungen konfrontiert. 

Foto: Ilja Höpping / Stadt Duisburg

Dr. Sandra Strohbücker – Prokuristin Duisburger Hafen AG

„Der Duisburger Hafen als trimodale Logistikdrehscheibe und bedeutendster Hinterland-Hub Europas ist das Tor zu den internationalen Märkten. Die duisport-Gruppe bildet das Netzwerk zwischen Produzenten und Kunden und ist Motor für regionale und weltweite Warenströme. Im Herzen der Stadt Duisburg bietet die duisport-Gruppe mit über 14 Millionen Quadratmeter Industrie- und Logistikflächen, rund 2,2 Millionen Quadratmetern überdachter Lagerfläche sowie über 20.000 Schiffen und 25.000 Zügen, die pro Jahr im Hafen abgefertigt werden, die optimale Logistikanbindung. Die einzigartige geografische Lage und die idealen Standortbedingungen werden durch ein umfassendes logistisches Know-how ergänzt. Dabei sind wir eng mit der Stadt und ihren Menschen verbunden, für die wir gemeinsam mit unseren Partnerunternehmen im Hafenareal mehr als 51.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen haben.“

Dem bundesweiten Trend folgend, zeigte sich auch auf dem Duisburger Transaktionsmarkt eine Zäsur. Zum Jahresende lag das Transaktionsvolumen in den gewerblichen Immobiliensegmenten nur noch bei rund 82 Mio. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von rund 66 % gegenüber dem Vorjahr, als ein Volumen von 241 Mio. Euro erreicht wurde. Der wesentliche gewerbliche Investmentumsatz in Duisburg entfällt mit insgesamt 26,7 Mio. Euro auf Hotel-, Freizeit-, Seniorenimmobilien und Entwicklungsarealen. Logistik- und Produktionsimmobilien steuerten 18,7 Mio. Euro zum Transaktionsumsatz bei.  

Vor dem Hintergrund weiterer Zinsanstiege setzten sich die 2022 eingeleiteten Preiskorrekturen fort. Diese beschränkten sich im vergangenen Jahr auf die Segmente Büro und Logistik. Für das Jahr 2024 ist ausgehend von einer Stabilisierung des Zinsniveaus nur noch mit geringen Renditeanstiegen zu rechnen.  

Dr. Joachim Bonn – Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Duisburg

„Die Lage im Immobilienmarkt ist nach wie vor angespannt. Gestiegene Materialkosten, teure Grundstücke und spürbar gestiegene Zinsen (obwohl nur auf „Normalniveau“) sind nicht der Nährboden für lohnende Immobilieninvestitionen. Aber genau hier liegt Duisburgs Chance. Denn trotz dieser widrigen Rahmenbedingungen ist der lokale Immobilienmarkt gut aufgestellt und bietet weiterhin Chancen für Investoren.“

Foto: Sparkasse Duisburg

Im Jahr 2023 wurden in Duisburg über 60.000 m² neue Logistikflächen fertiggestellt, was das höchste Neubauvolumen seit dem Rekordjahr 2017 darstellt und über dem Zehn-Jahres Durchschnitt von 54.000 m² liegt.  

Das zukünftige Neubauvolumen wird hauptsächlich durch die Verfügbarkeit von Grundstücken und gestiegene Bau- und Finanzierungskosten bestimmt. Auch dadurch steigen die Mieten weiter. Der Umsatz von Logistikflächen liegt mit 58.200 m² etwa auf dem Zehn-Jahres-Durchschnittsniveau. Trotz eines schwierigen Marktumfelds verzeichnet der Duisburger Logistikmarkt damit ein solides Jahresergebnis.  

Foto: Aurelis

Thomas Patermann – Sprecher des Vorstands Wirtschaftsbetriebe Duisburg - AöR

„Die wirtschaftliche Aktivität ist nicht nur Motor für den Fortschritt des Duisburger Immobilienmarktes, sondern auch ein Schlüssel zur Gestaltung einer nachhaltigen und urbanen Zukunft. Durch ein verstärktes Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit tragen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg aktiv zu einer wegweisenden Entwicklung bei, indem sie nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Verantwortung übernehmen."

Duisburg konnte im Jahr 2023 mit knapp 13.000 m² Flächenumsatz ein solides Umsatzergebnis erzielen und lag damit über dem Vorjahresniveau von 10.400 m² lag. Dies führte zu einem Zuwachs des Flächenbestands auf 212.000 m². Trotz globaler Unsicherheiten ist die Nachfrage nach modernen Unternehmensimmobilien weiterhin hoch.  Die Nachfrage nach modernen Immobilien bleibt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bestehen, da gerade bei flexibel nutzbaren Unternehmensimmobilien bspw. in Unternehmerparks ein hohes Interesse von klein- und mittelständischen Unternehmen aus dem Baugewerbe und Handwerk in Duisburg besteht – und zwar sowohl als Mieter als auch Käufer.

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Marcus O. Wittig – Vorsitzender der DVV-Geschäftsführung

„Als Multidienstleistungskonzern im Bereich der Versorgung und Mobilität machen wir den Duisburgerinnen und Duisburgern das Leben leichter: Das reicht von der umweltfreundlichen und zuverlässigen Energiebelieferung über Komplettlösungen im Bereich der Erneuerbaren Energien für Privat- und Gewerbekunden sowie umfassende Dienstleistungen für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft bis hin zu nachhaltigen Mobilitätskonzepten für smarte Quartiere. Wir bringen damit nicht nur die Energie- und Verkehrswende in Duisburg voran, sondern unterstützen auch bei der dringenden Transformation und der energetischen Sanierung im Gebäudesektor.“

Auch in Duisburg sind aufgrund der veränderten Finanzierungsbedingungen Verschiebungen vom Eigentums- zum Mietwohnungssegment zu beobachten. Aufgrund der gestiegenen Zins- und Tilgungsbelastungen ist der Erwerb von Wohneigentum für viele nicht mehr finanzierbar, so dass sie verstärkt als Nachfrager von Mietwohnungen in Erscheinung treten, was das Mietwachstum weiter befeuert. 

Die Neubaumieten stiegen im Vergleich zum Vorjahresendwert im Maximum um 3,8 % auf 13,70 Euro/m² und im Durchschnitt um 4,8 % auf 11,00 Euro/m². Bei den Bestandsmieten betrug der Anstieg 3,1 % auf 10,00 Euro/m² (Spitze) bzw. 2,9 % auf 7,00 Euro/m² (Mittelwert). 

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Neubau sind aufgrund einer sich erholenden zweiten Jahreshälfte leicht um 2,8 % auf 3.700 Euro/m² gestiegen. In der Spitze stiegen die Kaufpreise auf 4.300 Euro/m². 

Foto: GEBAG